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Matthias, der 13. Apostel

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St. Matthias Sculpture
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Matthias ist gerade für die deutschen Christen eine Symbolfigur unter den Heiligen. Schließlich ist er der einzige Apostel, der auf deutschem Boden begraben ist – und dies in Trier.

 

Auch wenn er zu den engsten Begleitern Jesu Christi zählte, so zählte er doch zunächst nicht zu den 12 Aposteln. Seine Berufung geht mit dem größten Verrat der biblischen Geschichte einher. Und zwar dem von Judas verübten Verrat an Jesus, der von ihm an die Hohepriester ausgeliefert wurde. Nachdem Judas seine Tat zutiefst bereute erhängte er sich später. Somit waren es für eine kurze Zeit nur noch 11 Apostel.

Um den Kreis der zwölf Apostel jedoch wieder zu vervollständigen, tagte nach der Himmelfahrt Christi der Apostelrat und gemeinsam wurde zwischen den zwei nominierten Jüngern Joseph Barsabbas und Matthias gewählt. Die Wahl fiel auf Matthias.

Aber ist Matthias nun der 12. oder der 13. Apostel? Darüber streiten die Gelehrten heute noch. Denn nicht ganz eindeutig scheint, ob Matthias tatsächlich der von Gott vorgesehene zwölfte Apostel ist oder ob Paulus von Tarsus die Ehre zuteilwurde. Paulus, der ehemalige Christenverfolger, der nach einer Erscheinung Jesu bekehrt und zum überzeugten Missionar des Urchristentums wurde, nannte sich selbst Apostel der Heiden und der Völker. So sind auch die Paulusbriefe Bestandteil des neuen Testaments. Matthias hingegen findet nach seiner Wahl durch den Apostelrat keine Erwähnung darin.

Nachdem über sein Leben und Sterben nicht viel bekannt ist, wurden seine Reliquien hingegen zunächst vollständig in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom bestattet. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts jedoch wurde ein Teil auf Geheiß der Kaiserin Helena nach Trier gebracht. Das Grab befindet sich dort seit 1127 in der Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias und ist seither eine berühmte Pilgerstätte. Am 24. Februar wird sein kirchlicher Festtag gefeiert.


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