Die Mutter Jesu
Maria, die Mutter Jesu und Jüdin aus Palästina, findet in der Bibel nur wenig Erwähnung. Im Neuen Testament spielt sie hauptsächlich in der Weihnachtsgeschichte von Matthäus und Lukas sowie in der Apostelgeschichte als "Mutter Jesu" eine wichtigere Rolle. Und auch die Worte des Engels Gabriel in Lukas 1,28-30 findet sie Beachtung: Und er kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, Begnadete! Der Herr ist mit dir. Sie aber wurde bestürzt über das Wort und überlegte, was für ein Gruß dies sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.
Bibel, Mythen und Legenden
Um das Leben Marias und ihre Rolle als Gottesmutter ranken sich viele Legenden und Mythen – wie beispielsweise die biblische Behauptung, dass Maria bei der Geburt Jesu noch Jungfrau gewesen sei. Denn erst die griechische Übersetzung machte aus einer "jungen Frau" aus dem hebräischen Original, eine "Jungfrau". Der Mythos von Maria der Jungfrau und ihrer unbefleckten Empfängnis ist bis heute jedoch Grundstein für die tiefe Marienverehrung in der katholischen Kirche.
Maria und Jesus
Die "Gottesmutter” Maria floh nach der Geburt Jesu nach Ägypten, um ihren neugeborenen Sohn vor Herodes zu retten. Zurück in ihrer Heimatstadt Nazareth verbrachte Jesus jedoch wenig Zeit mit seiner Familie. Ihm war der Glaube wichtiger und so hielt er sich vermehrt im Tempel auf und setzte sich für Menschen am Rande der Gesellschaft ein. Maria blieb dennoch als erste Jüngerin bis zum Schluss an der Seite ihres Sohnes und begleitete ihn durch seine schwersten, leidgepeinigten Stunden mit - von der Folterung bis hin zum Tode am Kreuz.
Marienverehrung im Christentum
Wenn gleich Maria in der Bibel keine herausragende Rolle spielt, so wird sie dennoch von den Gläubigen sehr verehrt. Gründe dafür liegen in ihrem tiefen Glauben und Gottvertrauen und so zählt sie zu den religiösen Vorbildern und stellt für Gläubige die Schnittstelle zum Himmel dar. Zudem hat Jesus sein Versprechen der Auferstehung nach dem Tode unter Beweis gestellt, indem er Maria nach ihrem Tode in den Himmel aufgenommen hat.
Die vier Marien-Dogmen
Ihre wichtige Rolle in der katholischen Kirche unterstreichen die vier Glaubensaussagen:
- Maria als Mutter Gottes
- Maria als immerwährende Jungfrau
- Maria unbefleckte Empfängnis
- Mariä Aufnahme in den Himmel
Viele Gläubige suchen bei Maria Zuflucht und vertrauen sich ihr an. Dies geschieht an den zahlreichen Marienwallfahrtsorten, von denen die ersten solcher Stätten, aus Dank an die Gottesmutter auf Initiative einzelner Gläubiger hin entstanden. Die größten und wichtigsten Wallfahrtsorte weltweit befinden sich u.a. in Guadalupe (Mexiko), Aparecida (Brasilien), Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal) und Tschenstochau (Polen). Hierher pilgern Jahr für Jahr Millionen Gläubige.
Marien-Feste und Gedenktage
Es gibt eine Reihe von Marienfeste, die mehr oder weniger bekannt sind, wieetwa Mariä Heimsuchung am 2. Juli, dasan den Besuch der schwangeren Maria bei ihrer ebenfalls schwangeren Cousine Elisabeth erinnert. Diese begrüßt sie mit den Worten: "Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" Ein weiteres Fest ist Maria Königin am 22. August. An diesem Tag feiern die Gläubigen die Gottesmutter Maria als Königin des Himmels.