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Der Religionsunterricht der Zukunft

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Werteunterricht statt Religionsunterricht? Immer mehr Kinder sind ungetauft, Umfragen zufolge sprechen sich zumindest in Deutschland zwei Drittel dafür aus, den Religionsunterricht durch einen Werteunterricht zu ersetzen.

 

Konfessionell-Kooperativ

Die Zahl der Kinder, die am Religionsunterricht teilnehmen nimmt stetig ab. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, wird in einigen Bundesländern Deutschlands ein konfessionell-kooperativer Religionsunterricht, d.h. katholisch und evangelisch gemeinsam, angeboten. Auch Formen authentischer Begegnung mit anderen Religionsgemeinschaften werden als sinnvoll erachtet, beispielsweise der Besuch einer Moschee oder Synagoge – ein kooperativer Unterricht ist jedoch eher schwierig zu gestalten, da die Gemeinsamkeiten geringer ausgeprägt sind, als unter den christlichen Konfessionen.

Religiöse Urteilskompetenz

Dennoch wird auch in diese Richtung weitergedacht: Laut Monika Tautz und Stefan Altmeyer, Religionspädagogen an den Universitäten Köln und Mainz, müsse der Religionsunterricht der Zukunft über den konfessionell-kooperativen Unterricht hinausgehen und auch andere Religionsgemeinschaften und ebenso Konfessionslose über die Fächer Ethik oder Philosophie gleichberechtigt an einer Kooperation beteiligt werden. "Wenn religiöse Urteilskompetenz in einer pluralen Welt gefördert werden soll, braucht es das Einüben in Diskussionsräume mit den verschiedenen Weltanschauungen. Und dazu gehören eben auch nicht-religiöse Weltanschauungen", sagt Tautz.

Überkonfessionelle Kooperationen müssten dabei nicht gleich zum Regelfall für alle werden, so Altmeyer. Vielmehr mache es Sinn, den Religionsunterricht an den jeweiligen Kontext anzupassen, d.h. wo viele Religionen präsent seien, sollten kooperative Formen umgesetzt werden. Dies erfordere jedoch wiederum ausreichend ausgebildetes Lehrpersonal der unterschiedlichen Konfessionen.


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